Microsoft und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik machen auf eine Schwachstelle in der Office-Suite aufmerksam, die in Verbindung mit Virenmails zu Datendiebstahl und anderen Schäden in Unternehmen und Organisationen führen kann. Die Installation eines Sicherheitsupdates wird empfohlen.
Mögliches Einfallstor für Cyberkriminelle entdeckt
Im Juli dieses Jahres gab Microsoft bekannt, dass es eine Schwachstelle im Programmcode der Office-Suite gibt, die bereits von Kriminellen ausgenutzt wurde. Was damals noch als Zero-Day-Exploit galt, kann mittlerweile gepatcht werden: Wir raten dringend dazu, das entsprechende Update zu installieren.
Waren zunächst vor allem Regierungsorganisationen das Ziel politisch motivierter Akteursgruppen, so könnten nunmehr private Firmen in den Fokus der Datendiebe geraten, die die Schwachstelle in Microsoft Office ausnutzen möchten. Im amerikanischen Referenzsystem „Common Vulnerabilities and Exposures“ wird die Sicherheitslücke unter der Nummer CVE-2023-36884 geführt. Sie erhielt in diesem Rahmen den Gefährdungsgrad 8.3 („hoch“).
Schadsoftware im Mail-Anhang nutzt Sicherheitslücke aus
Cyberkriminelle versenden Mails mit präparierten Office-Dokumenten. Öffnet man eine solche Datei auf einem Gerät ohne Sicherheitsupdate, könnten die Angreifer u. a. die Zugangsdaten zum verwendeten Office-Konto erfassen. Somit würden sie Zugriff auf sämtliche in Office 365 von diesem Konto aus genutzten Dateien erhalten. Darin befinden sich unter Umständen datenschutzrelevante Informationen, etwa Kundendaten oder Unternehmensinterna. Kriminelle Akteursgruppen könnten die Sicherheitslücke zudem ausnutzen, um Code zum Herunterladen und Ausführen von Ransomware auszuführen.
Damit es nicht so weit kommt, sollten IT-Sicherheitsverantwortliche schnellstmöglich das „Office Defense in Depth Update [MS2023c]“ installieren. Es ist seit August verfügbar und verhindert die Ausnutzung der Sicherheitslücke CVE-2023-36884. Gern beraten wir Sie darüber hinaus zu Maßnahmen für mehr Datenschutz und die sichere Nutzung von Microsoft-Produkten.
Weiterführende Informationen zu der konkreten Sicherheitswarnung bietet ein Dokument des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik:
https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Cybersicherheitswarnungen/DE/2023/2023-248752-1012.pdf?__blob=publicationFile&v=8